Wie viel Sicherheit muss sein und wann ist es übertrieben?
Unseren Kindern Sicherheit zu geben ist ein Bedürfnis, das Eltern vom ersten Tag ihres Kindes an begleitet. Das beginnt bei Müttern in der Regel schon, wenn das Kind noch in ihrem Bauch wächst – lange bevor es wirklich das Licht der Welt erblickt. Da stellt sich in manchen Situationen tatsächlich die Frage: Wie viel Sicherheit muss denn eigentlich sein? Kann man es in dieser Beziehung auch übertreiben?
Warum ist das Schaffen von Sicherheit für Kinder so wichtig?
Der normale Haushalt eines Paares, das bislang ohne ein Kind gelebt hat, ist in der Regel nicht für kleine Kinder geschaffen. Das macht in den ersten Lebensmonaten dem jungen neuen Erdenbewohner noch nichts aus. Schließlich wird in dieser Zeit die Welt ja noch nicht entdeckt. Doch spätestens, wenn dein Kind beginnt, auf Entdeckungstour zu gehen, wird es Zeit für eine gewisse Sicherheit im Haushalt zu sorgen.
Wie wichtig das ist, zeigt beispielsweise die Unfallstatistik der Bundesarbeitsgemeinschaft – Mehr Sicherheit für Kinder e. V.. Hier zeigt sich, dass rund 60 Prozent der Unfälle von Kindern in den eigenen vier Wänden passieren. Dass ein Kind mal hinfallen kann, lässt sich tatsächlich nicht immer vermeiden. Doch es gibt eine ganze Reihe Bereiche im Haus, die du so absichern kannst, dass die Unfallgefahr für dein Kind erheblich reduziert wird.
Möglichkeiten, im Haushalt für Sicherheit zu sorgen
So wie viele Eltern sich eine Menge Gedanken darüber machen, wie sie die Gesundheit ihrer Kinder fördern und schützen können, so stellt sich für viele frischgebackenen Mütter und Väter auch die Frage, wie sie mehr Sicherheit in die eigenen vier Wände bekommen können. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe Bereiche im Haushalt, in denen du etwas für die Sicherheit deines Kindes tun kannst.
Für Sicherheit im Schlafzimmer/Kinderzimmer sorgen
Unabhängig davon, ob dein Kind im Schlafzimmer oder bereits in seinem eigenen Kinderzimmer seinen Schlafplatz gefunden hat, kannst du für mehr Sicherheit im Schlaf sorgen. Zum einen gibt es da die Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema „Die richtige Schlafumgebung für Ihr Baby“. Zu den hier genannten Sicherheitsmaßnahmen, die zum Beispiel zu einer Vermeidung des plötzlichen Kindstods führen, gehören unter anderem:
- Das Baby stets in Rückenlage schlafen zu lassen
- Das Baby im Schlafsack ohne Nestchen und/oder Kissen schlafen lassen
- Sorg für eine allergenarme Schlafumgebung
- Schlaf-Wach-Rhythmus des Kindes beachten
- Lass das Kind nicht zu dick angezogen schlafen
- Das Zimmer, in dem das Baby schläft, sollte auf jeden Fall rauchfrei sein
Ein Faktor, der vielen Eltern ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit gibt, ist ein hochwertiges Babyphone. So kannst du das Kind hören, wenn etwas ist. Bei vielen Geräten ist inzwischen sogar eine Kamera verbaut, sodass du das Kind auch ansehen kannst und manche Geräte verfügen sogar über Sensoren, mit denen die Atmung des Kindes gemessen wird. Ob solche Atmungssensoren notwendig sind, liegt letztlich im Sicherheitsbedürfnis der Eltern selbst – generell ist es aber sehr sinnvoll, ein solches Babyphone zu nutzen.
Sicherheit im Wohnbereich ist wichtig
Auch im Wohnbereich lauern zahlreiche „Gefahren“ auf unsere kleineren und etwas größeren Kinder. Da wären beispielsweise Tischdecken. Sind die Kinder älter, ist eine Tischdecke mit Sicherheit eine gute Möglichkeit, den Tisch zu dekorieren und – wenn es eine abwaschbare Tischdecke ist – auch eine Variante, um den Tisch länger sauber zu halten. Fängt dein Kind allerdings gerade erst an zu laufen, wird es sich an allem festhalten, was es greifen kann. Wenn das dann eine Tischdecke ist, kann das zu schlimmen Unfällen führen, wenn das fallende Kind die Tischdecke vom Tisch zieht und dabei die Blumenvase oder andere Gegenstände auf dem Tisch um- und im schlimmsten Fall auf das Kind fallen.
Andere wichtige sicherheitsrelevante Faktoren sind Steckdosen. Hier ist es wichtig, Steckdosensicherungen zu installieren, sobald das Kind beginnt, sich fortzubewegen. Auch wenn die Nutzung einer so gesicherten Steckdose manchmal etwas umständlicher erscheint, ist doch grade elektrischer Strom für Kleinkinder und Babys eine sehr große Gefahr. Ob du an deinen Tischkanten die im Handel erhältlichen Stoffkanten benötigst, mit denen sich verhindern lässt, dass ein Kind sich an einer Tischkante oder gar einer Ecke den Kopf aufschlägt, hängt letztlich auch ein Stück weit von deinem eigenen Sicherheitsbedürfnis ab.
Sicherheit im Flur – hier kann es schnell mal lebensgefährlich werden
Dein Kind entdeckt mittlerweile laufend die Welt, hat sein Zimmer aber in einer der oberen Etagen im Haus? Wenn das Kind gern mal allein in seinem Zimmer spielt und hier alle wichtigen Sicherheitsaspekte bedacht sind, spricht nichts dagegen, das Kind dort auch mal für eine Weile allein zu lassen. Doch für den Fall, dass dein Kind dann doch einmal zu dir kommen möchte, sollte Vorsorge getroffen werden. Ein Türgitter für die Treppe sollte sowohl am oberen als auch am unteren Ende einer jeden Treppe angebracht sein. So kannst du sichergehen, dass dein Kind nicht allein die Treppe hoch oder runtergeht und sich womöglich bei einem Sturz schwer verletzt.
Schranksicherungen – Sicherheit für die ganz Neugierigen
Dein Kind gehört zu den ganz neugierigen und öffnet jede Schranktür, die in seiner Höhe zu erreichen ist? Dann hast du zwei Möglichkeiten. Du kannst alles, was eine Gefahr für das Kind darstellen könnte oder war nicht zu Bruch gehen sollte in einen Schrank räumen, an den das Kind nicht herankommt. So kann es zwar weiterhin die Schranktüren öffnen, dabei allerdings weder etwas beschädigen noch selbst durch eines der Teile in den Schränken Schaden nehmen. Alternativ hast du die Möglichkeit, Schranksicherungen an den Türen anzubringen. So unterbindest du das Öffnen der Türen zur Gänze.
Wie viel Sicherheit nötig ist, ist immer auch eine Frage des Alters
Es gibt eine Menge Produkte am Markt, die dir das Schaffen von Sicherheit für die Kinder erleichtern können. Was genau du davon benötigst, ist immer auch ein Stück weit vom Alter und vom Reifegrad deines Kindes abhängig. Hier ist es wichtig, das Kind und seine Entwicklung auch unter diesem Gesichtspunkt zu beobachten, um notfalls nicht mehr notwendige Sicherungen wie beispielsweise eine Gittertür an einer Treppe zu entfernen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.