Tipp: Chancen steigern – endlich schwanger werden
Eine Schwangerschaft ist leider keine Selbstverständlichkeit. Viele Paare versuchen es über einen längeren Zeitraum erfolglos. Da die Wahrscheinlichkeit – in einem Menstruationszyklus schwanger zu werden – bereits von Natur aus häufig unter 30 Prozent liegt, gilt es die Chancen durch konkrete Maßnahmen zu steigern. Glücklicherweise können Paare einiges hierfür tun.
Den Zyklus erkennen mit Zykluscomputer
Für eine erfolgreiche Befruchtung der Eizellen stehen jeden Monat nur wenige Tage während des Eisprungs zur Verfügung. Diese fruchtbaren Tage zu berechnen, ist nicht immer einfach. Frauen mit unregelmäßigem Zyklus haben es besonders schwer. Entlastung beim Ermitteln der monatlichen Fruchtbarkeitsphase versprechen Zykluscomputer. Dabei handelt es sich um kleine handliche Geräte zur Berechnung des Eisprungs und zur Aufzeichnung des Menstruationszyklus. Die Mini-Computer arbeiten mit unterschiedlichen Methoden:
Aufwachtemperatur
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Hierbei wird die Fruchtbarkeit anhand der Basaltemperatur ermittelt – auch Aufwachtemperatur genannt. Gemeint ist die Scheidentemperatur am Morgen. Da sich diese Temperatur in einem Zyklus verändert, lassen sich fruchtbare von unfruchtbaren Tagen unterscheiden. |
Symptothermal | Weil bei dieser Methode zusätzlich zur Basaltemperatur der Zervixschleim auf seine Beschaffenheit kontrolliert wird, gilt sie im Vergleich als aussagekräftiger. |
Hormonmessung | Zykluscomputer zur Hormonmessung umfassen Teststreifen, die am Morgen mit Urin benetzt werden. Die Geräte ermitteln die darin enthaltenen Fruchtbarkeitshormone. |
Das digitale Verbrauchermagazin Vergleich.org hat mehr als 100 Produkte mit den verschiedenen Methoden zur Datenerhebung recherchiert und die 13 besten unabhängig überprüft. Zum Vergleichssieger sowie Preis-Leistungs-Sieger wurden zwei Zykluscomputer mit Basalthermometer erklärt (zur Studie). Unter den Top-10 jedoch auch Produkte mit symptothermaler und hormonbasierter Messung.
Zervixschleims selbst messen
Wie die Beschaffenheit des Zervixschleims mit den Fingern eigenständig beurteilt werden kann, lässt sich in einem Ratgeber zur natürlichen Familienplanung auf der Internetpräsenz Frauenärzte im Netz nachvollziehen. Demnach verändert sich die Konsistenz von glasig und spinnbar zum Zeitpunkt der Ovulation hin zu „fest, gelblich und klebrig“ nach dem Eisprung (siehe Fachartikel). Das Portal wird vom Berufsverband der Frauenärzte e.V. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) herausgegeben.
Gleitmittel, Spermien und Genussmittel
Spermien benötigen gute Bedingungen, um den Weg in die Gebärmutter problemlos zu meistern. Substanzen wie beispielsweise Gleitmittel können eine unerwünschte Barriere darstellen und eine Befruchtung erschweren. Damit genügend leistungsstarke Spermien produziert werden, sollten Männer außerdem auf Sauna und Sitzheizungen verzichten. Die damit verbundenen Temperaturen können die Spermienproduktion beeinträchtigen. Zudem ist es für beide Parteien empfehlenswert, möglichst auf Nikotin und Alkohol zu verzichten.
Gesundheit und Wohlbefinden
Wichtige Faktoren bei einem Kinderwunsch sind die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden von Mann und Frau. Besonders Stress gilt es unter allen Umständen zu meiden oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren, weil durch ihn die Förderung des Hormons Prolaktin einsetzt. Ein zu hoher Prolaktinspiegel kann für Unfruchtbarkeit sorgen. Nicht zu vernachlässigen, ist die Schlafqualität. Während einer wohltuenden Nachtruhe wird Stress abgebaut und der Organismus kann regenerieren. Tipps zur Verbesserung der Schlafqualität hat die Barmer Krankenkassen zusammengestellt (zum Schlafratgeber).
Ein weiterer Einflussfaktor ist die ausgewogene Ernährung, die sich positiv auf den Hormonhaushalt auswirkt. Moderates Training und tägliche Spaziergänge an der frischen Luft sind ebenso vorteilhaft. Dabei wird die Durchblutung angekurbelt, der Stoffwechsel angeregt und auch die Sauerstoffversorgung des Körpers wird verbessert.
Folsäure einnehmen
Die Einnahme von Folsäuretabletten verbessert zwar nicht die Chancen auf eine Schwangerschaft, ist aber bereits vor Einsetzen der Schwangerschaft ratsam und sollte dann bis nach dem ersten Trimester der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Der Grund: Folsäure ist ein wichtiger Nährstoff für Prozesse der Zellteilung sowie Zellneubildung und kann Fehlbildungen beim Nachwuchs vorbeugen. Im Fokus stehen hierbei potenzielle Neuralrohr-Defekte, die durch einen Folsäuremangel verursacht werden können. Beim Neuralrohr bei Embryos handelt es sich um eine Vorstufe des Zentralnervensystems, das sich in der vierten Schwangerschaftswoche schon schließt. Da viele Frauen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind, kann es hinsichtlich der Gefahr von Fehlbildungen bereits zu spät sein.