Sehhilfen für Kinder: Kontaktlinsen und Brillen bei Sehschwäche
Sehschwächen wie die Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder eine Hornhautverkrümmung können angeboren sein oder bereits in frühen Lebensjahren auftreten. Leiden Kinder unter einer solchen Fehlsichtigkeit, benötigen sie eine Sehhilfe. Welche Sehhilfen es für Kinder gibt, wer die Kosten dafür trägt und was Eltern sonst noch wissen sollten, das erfahren sie hier.
Kontaktlinsen für Kinder mit Sehschwäche
Benötigen Kinder eine Sehhilfe für den Alltag, stehen Eltern vor der Wahl zwischen einer Brille und Kontaktlinsen. Je älter Kinder bereits sind, desto mehr Vorteile bieten Kontaktlinsen als Sehhilfe gegenüber der Brille. Sie können auch beim Sport getragen werden, ohne dass Beschädigungen zu befürchten sind, und verändern das Aussehen des Kindes nicht. Etwas ältere Kinder äußern oft selbstständig den Wunsch Kontaktlinsen als Sehhilfe zu nutzen. Spätestens mit dem Beginn der Pubertät ist das Selbstbewusstsein vieler Teenager fragil und stark davon abhängig, wie zufrieden sie mit ihrem Aussehen sind.
Da Brillen häufig nicht als attraktiv empfunden werden, möchte viele Teenager lieber Kontaktlinsen tragen. Ein Mindestalter für die Verwendung von Kontaktlinsen gibt es übrigens nicht. Häufig steigen Kinder mit Sehschwäche etwa ab dem 12. bis 14. Lebensjahr von der Brille auf Kontaktlinsen um. Werden sie bereits früher eingesetzt, sollten Eltern besonders auf die Kontaktlinsenhygiene achten und ihren Nachwuchs bei Bedarf unterstützen.
Auswahl der Kontaktlinsen für Kinder
Eltern finden für ihr Kind mit Sehschwäche ein großes Angebot an unterschiedlichen Monatslinsen. Sphärische Monatslinsen gleichen eine Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit beim Kind aus. Leidet der eigene Nachwuchs unter einer Hornhautverkrümmung, werden torische Kontaktlinsen zur Korrektur der Fehlsichtigkeit eingesetzt. Monatslinsen sind zudem aus verschiedenen Materialien erhältlich. Während Monatslinsen für die Dauer eines Monats täglich getragen werden können, gibt es außerdem Kontaktlinsen für den eintägigen Gebrauch: die so genannten Tageslinsen. Erhältlich sind zudem sehr atmungsaktive Tag- und Nachtlinsen, welche für die Dauer eines Monats permanent getragen werden können.
Die Brille als Sehhilfe für Kinder
Für Kleinkinder ist die Brille häufig die erste Wahl als Sehhilfe, da sehr junge Kinder meistens noch nicht verantwortungsvoll mit Kontaktlinsen umgehen können. Allerdings wird ein Brille auch von Kontaktlinsenträgern als Ersatz-Sehhilfe benötigt. Liegt eine Erkrankung der Augen vor oder sind diese besonders gereizt, muss eine Pause beim Tragen der Kontaktlinsen eingelegt werden und genau dann kommt die klassische Brille als Sehhilfe zum Einsatz. Im Alltag sind Brillen jedoch teilweise deutlich unpraktischer als Kontaktlinsen. Bei starkem Temperaturwechsel können sie leicht beschlagen und dem Kind die Sicht nehmen. Auch in Verbindung mit dem Tragen eines Mundschutzes ist vielfach ein Beschlagen der Brillengläser zu beobachten.
Außerdem sind Kinderbrillen beim Sport unpraktisch. Hier besteht die Gefahr, dass bei schnellen Bewegungen oder Kontakt mit Sportequipment ein Verrutschen der Brille ausgelöst wird. Sie kann dann herunterfallen und Schaden nehmen. Sollte das Tragen einer Brille beispielsweise bei Kleinkindern unvermeidbar sein, bieten sich verlängerte Bügel an. Sie sorgen für einen festeren Sitz der Brille hinter den Ohren. Weniger empfindlich gegenüber Stößen und beim Herunterfallen sind Modelle mit Kunststoff-Brillengläsern. Brillengläser aus Glas eignen sich für Kinder meistens nicht, da das Glas beim Spielen und Toben schnell beschädigt werden kann.
Kostenfrage: Wer bezahlt die Sehhilfe für Kinder?
Benötigen Kinder bis zum 18. Lebensjahr eine Sehhilfe und liegt eine entsprechende Verordnung von einem Facharzt vor, beteiligen sich die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel an den Kosten. Ein Zuschuss wird für die Gläser der Brille bewilligt. Allerdings gibt es bei der Übernahme von Kosten Unterschiede zwischen Kinder bis 14 Jahren und Kinder zwischen 14 und 18 Jahren. Besonderheiten wie das Entspiegeln von Brillengläsern werden in der Regel nicht übernommen oder bezuschusst und müssen von den Kindeseltern getragen werden. Vor dem Kauf von Brille oder Kontaktlinsen für das eigene Kind können sich Eltern bei ihrer Krankenkasse über die Höhe von Zuschüssen informieren.