Gesundheit

Ernährung für Kleinkinder: Was Eltern beachten sollten

Man ist, was man isst.“ Diese vielsagende Aussage stammt aus dem Munde des deutschen Philosophen Ludwig Feuerbach. Eine einfache Floskel, könnte man meinen, doch wer sich mit der Thematik der Ernährung in Bezug auf menschliche Gesundheit und sämtlicher Auswirkungen auf den menschlichen Organismus beschäftigt, weiß, dass dieser Satz eine immense Bedeutung hat.

Ernährung für Kleinkinder: Grundlegende Informationen

Das oben genannte Zitat ist eine Feststellung, die sich auf sämtliche Altersgruppen bezieht, jedoch ist die Ernährung für Kleinkinder – nicht minder wichtig als für Erwachsene – eine andere: Fehlende Zähne beziehungsweise Schmerzen durch neu gebildete Zähne, ein empfindlicher Verdauungstrakt oder schlicht ein Mangel an Appetit, der falsch interpretiert wird, auch aufgrund noch nicht voll entwickelter Kommunikationsfähigkeit sind nur einige von vielen „Hindernissen“, um einem Kleinkind genau das richtige Essen zu servieren.

Gesund ist gut, aber nicht immer

Nicht alles, was gesund ist, möchte das Kind essen und/ oder kann es essen. Wer jedoch glaubt, die gesunde Kost vom Speiseplan seines Schützlings streichen zu wollen, begeht einen folgenschweren Fehler: Erkrankungen durch zu viel Zucker oder Fertigprodukten – welche häufig voller Zucker sind – fügen der Gesundheit des Kindes maximalen Schaden zu. Angefangen bei kariösen Zähnen, über einen sich früh entwickelnden Diabetes, bis hin zu geistigen Beeinträchtigungen aufgrund eines Nährstoffmangels, die Palette an schädlicher Einflüsse scheint endlos. Auch Übergewicht wird neben genetischer Veranlagung bereits in der frühesten Kindheit erworben.

Häufig entsteht hier bereits der erste Teufelskreis: Übergewicht macht Bewegung mühsam und die fehlende Bewegung führt zu noch mehr Gewichtszunahme. Das beste Mittel, eine ungesunde Lebensführung in Bezug auf Ernährung zu vermeiden, ist die Gewöhnung und das Herantasten an gesunde, wertvolle Nahrungsmittel bereits im Kindesalter. Ein Kind soll natürlich auch mal naschen dürfen – und das auch genießen – jedoch in Maßen und mit Bewusstsein.

Bewusstsein für Ernährung wecken und fördern

Dieses Bewusstsein ist ein weiteres Schlüsselwort: Das Kind sollte einen gesunden Bezug zum Essen und Trinken aufbauen. Ähnlich wie im zwischenmenschlichen Bereich kann richtiges Essen auch erlernt und gefördert werden, zum Beispiel indem gemeinsam gekocht wird. Dieses Erlebnis bietet ebenso die Möglichkeit, Vorlieben zu entdecken und die Ernährung – bestenfalls – als Familienerlebnis zu verstehen. Vermutlich werden es die meisten kennen: Ein Abend mit Freunden vor dem Fernseher und ein paar Tüten Chips kann schnell dazu verleiten, die ganze Tüte alleine zu verdrücken. Der Grund dafür ist unbewusstes, hastiges Essen. Einmal ungesund und unbewusst zu essen, ist kaum problematisch, regelmäßig jedoch sehr wohl.

Ein Kleinkind hat dieses Bewusstsein noch nicht, aber man kann es fördern und mit jedem weiteren Lebensjahr gewinnt ein Kind Unmengen an Erfahrung. Gesund und „richtig“ essen will gelernt sein.

Richtige Ernährung für Kleinkinder: Die Mischung macht den Unterschied

Experten sprechen häufig von der sogenannten „optimierten Mischkost“, welche wie bereits im Wort steckt, aus vielerlei Anteilen besteht und aufgrund dieser Diversität an reichhaltigen Lebensmitteln eine optimale Versorgung mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen beinhaltet. Dies wird in der Ernährungswissenschaft als „vollwertige Ernährung“ bezeichnet. Ein Kind braucht weniger Kalorien als ein Erwachsener, dementsprechend sollte auch die Portion immer kindgerecht serviert werden. Viele Kinder mögen keinen Brokkoli, manche hassen ihn sogar. Doch ist das schlimm? Keinesfalls! Eine gleichwertige Alternative ist im Ernährungsbereich nahezu immer zu finden. Süßigkeiten in geringen Mengen sind auch für Kleinkinder unbedenklich.

kind isst brokkoli
Oksana Kuzmina/shutterstock.com

Ein Stück Kinderschokolade ist als Nachtisch längst nicht schädlich, wenn das „Gesamtpaket“ stimmt. Tabellen, Grafiken und Bilder zur „optimierten Mischkost“ sind problemlos für alle frei zugänglich. Egal ob wertvolle Fette, Getreide oder Obst – sich einen Überblick zu verschaffen in Bezug auf Grundnahrungsmittel ist allgemein nur zu empfehlen. Es geht hierbei auch weniger um Prinzipienreiterei, sondern vielmehr um ein generelles Verständnis von dem, was schlussendlich auf unserem Teller landet. Voraussetzung für eine gesunde, kindgerechte Ernährung ist natürlich das Wissen der Eltern und auch ein gewisser Erfahrungsschatz. Ein Kleinkind ist also auf das Wohlwollen seiner Eltern angewiesen, wenn es um Ernährung geht.

Auch das Trinken nicht vergessen!

Viele denken bei Ernährung an Essen, doch auch Flüssigkeit ist wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Und da ein Mensch nur wenige Tage ohne zu trinken überleben kann – bei einem Kleinkind ist dies noch gravierender aufgrund fehlender Reserven – muss ganz besonders auf ausreichend und das richtige Trinken geachtet werden. Wasser ist ein teures Gut, es ist mancherorts rar und wer keines findet, hat ein Problem. Die essenziellste Flüssigkeitsaufnahme von Kleinkindern ist natürlich ebenso das Wasser. Neben der Muttermilch ist das Wasser frei von schädlichen Zusatzstoffen, schädlichem Zucker und für eine gesunde Herz-Kreislauf-Leistung unabdingbar.

Kleinkinder sollten circa einen Liter täglich trinken und auch Säfte sollten bevorzugt vermieden werden. Dies hat mit einer häufig auftretenden Unverträglichkeit des Fruchtzuckers zu tun, welcher sich insbesondere in allgemeinen Verdauungsstörungen bemerkbar macht. Es bleibt festzuhalten, dass im Kindesalter der Grundstein für ein gesundes Leben und einen förderlichen Lebensstil gelegt wird. Ebenso kann das Gegenteil, das Fördern von Erkrankungen sämtlicher Organe genauso durch ungesunde Ernährung schon in Kindesbeinen seinen Lauf nehmen. „Man ist, was man isst.“ Übertragen auf das Kleinkind könnte man meinen: „Es wird, was es isst.“

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