Apotheken-Lieferdienst: Husten, Schnupfen & Co. schnell behandeln
Krankheiten treten häufig dann auf, wenn Apotheken und Arztpraxen bereits geschlossen sind. Die Notfallapotheke ist am anderen Ende der Stadt und eigentlich möchte niemand mit Fieber aus dem Haus gehen oder ein krankes Kind allein zu Hause lassen.
Die Abhilfe bietet eine neue Form der Medikamentenbestellung. Mit einem Apotheken-Lieferdienst werden die benötigten Medikamente innerhalb kürzester Zeit direkt bis zur Haustür geliefert. Ein Konzept, das so einfach ist wie eine Pizza zu bestellen und den Kauf von Medikamenten revolutioniert.
Wie arbeiten Apotheken-Lieferdienste?
Hinter der schnellen Medikamentenlieferung steckt eine Plattform mit angeschlossenen Apotheken. Über eine App können Kunden Medikamente in ihrer Apotheke vor Ort bestellen und bezahlen. Eine Fahrerin oder ein Fahrer des App-Anbieters fährt zur Apotheke, holt die Bestellung ab und liefert sie direkt nach Hause. Bisher dürfen Apotheken auf diesem Bestellweg nur rezeptfreie Medikamente ausliefern lassen. Mit der Einführung des E-Rezepts kann sich das ändern. Für Apotheken vor Ort eine große Chance, die ihnen im Konkurrenzkampf mit Versandapotheken einen Vorteil verschaffen kann.
Wird das E-Rezept den Medikamentenhandel verändern?
Der Anteil von rezeptpflichtigen Medikamenten macht über 80 % des Gesamtumsatzes an Arzneimitteln aus. Ein Segment, auf das keine Apotheke verzichten kann. Das klassische Papierrezept muss für die Einlösung in einer Versandapotheke per Post eingesendet werden. Erst nach dem Erhalt wird das Produkt verschickt. Ein Vorgang, der bei akuten Erkrankungen zu lange dauert. Viele Personen wählen in dieser Situation den Gang in die Apotheke vor. Mit der Einführung des E-Rezepts ändert sich die Ausgangslage und Experten erwarten eine Verschiebung des Umsatzes in Richtung Online-Handel.
Der Versand von Medikamenten in Deutschland unterliegt strengen Regeln. Jede Apotheke muss zunächst eine Versanderlaubnis beantragen, bevor sie Medikamente mit einem externen Dienstleister versenden darf. Bundesweit haben nicht einmal ein Drittel aller Apotheken eine Versanderlaubnis beantragt. Der Apotheken-Lieferdienst kann eine kundenfreundliche Lösung für die Stärkung des Arzneimittelhandels vor Ort sein.
Unterschied Versandapotheke und Lieferdienst
Die gesetzliche Lieferung für den Versand von Arzneimitteln unterscheidet zwischen dem echten Versand und dem Botendienst. Apotheken dürfen Medikamente auf Bestellung ausliefern. Die gesetzliche Regelung sieht streng genommen vor, dass Botenfahrten von apothekeneigenem Personal durchgeführt werden. Der Hintergrund zu dieser Vorgabe soll die vorgeschriebene Beratung gewährleisten, die für den Verkauf von Arzneimitteln erforderlich ist. Solange die Beratung gewährleistet ist, steht der Auslieferung über externe Boten nichts im Weg.
Stärkung der lokalen Apotheken
Apotheken-Lieferdienste sind bundesweit an den Start gegangen und die Nachfrage ist groß. In Berlin entwickelt sich der Service zu einem Selbstläufer. Zufrieden sind nicht nur die Kunden, sondern auch die Apotheken, die sich einer Plattform angeschlossen haben. Lokale Apotheken sehen zum ersten Mal seit Jahren einen echten Wettbewerbsvorteil gegenüber den Versandapotheken. Die Erweiterung des Geschäftsmodells kann der wichtige Impuls für den Arzneimittelhandel vor Ort sein.